5G als Gamechanger für die Hörakustik
Der neue Mobilfunkstandard 5G ist längst mehr als ein Thema für die Netzabdeckung von Smartphones. Mit extrem hohen Datenübertragungsraten, extrem niedriger Latenz und der Fähigkeit, eine Vielzahl an Geräten gleichzeitig zu vernetzen, hat 5G das Potenzial, auch den Hörakustikmarkt tiefgreifend zu verändern. Besonders smarte Hörsysteme – also vernetzte Hörgeräte mit Bluetooth, Sensorik und Streaming-Funktionen – können von dieser Technologie erheblich profitieren. Doch was genau bedeutet 5G für die Praxis von Hörakustikern? Welche Entwicklungen sind realistisch, und wo liegen die Chancen?
Was 5G für moderne Hörgeräte technisch möglich macht
5G erlaubt Datenraten von bis zu 20 Gbit/s bei einer Latenzzeit von unter 1 Millisekunde. Zum Vergleich: 4G erreicht maximal 1 Gbit/s mit etwa 30–50 ms Latenz. Für Hörsysteme bedeutet das nicht nur schnelleres Streaming – sondern erstmals auch zuverlässige Echtzeitverbindungen, die präzise Sprachverarbeitung, adaptive Klangprofile und Remote-Support mit bisher nicht erreichter Qualität ermöglichen.
Latenzfreie Kommunikation
Die geringe Verzögerung bei der Datenübertragung ist gerade für bidirektionale Anwendungen entscheidend: Sprache muss bei Telefongesprächen über Hörgeräte ohne hörbare Verzögerung verarbeitet werden. 5G macht das erstmals systematisch möglich – auch in Situationen mit hoher Netzbelastung.
Massive Verbindungen und das IoT
5G wurde für das „Internet of Things“ (IoT) entwickelt. Damit können unzählige Geräte gleichzeitig und effizient in ein Netzwerk eingebunden werden. Hörsysteme werden künftig nicht mehr isoliert betrachtet, sondern als Teil eines komplexen, vernetzten Gesundheitsökosystems.



