Zurück
Arbeiten in der Hörakustik

Arbeiten in der Hörakustik

Talente finden, Mitarbeiter binden – Employer Branding als Schlüssel in der Hörakustik

Die Hörakustik gehört zu den spannendsten Gesundheitsberufen. Sie verbindet Technik, Handwerk und persönliche Beratung. Doch viele Betriebe haben ein Problem: Fachkräfte sind rar, Auszubildende schwer zu finden, und gerade in ländlichen Regionen wird die Lage noch schwieriger.

Während große Ketten mit Boni, modernen Filialen und viel Werbung um Mitarbeiter buhlen, stehen kleinere Fachgeschäfte vor der Frage: Wie können wir als Arbeitgeber überzeugen?
Die Antwort lautet: durch gezieltes Employer Branding – also den Aufbau einer klaren und attraktiven Arbeitgebermarke.

 

Was eine starke Arbeitgebermarke für Hörakustiker ausmacht

Eine Arbeitgebermarke ist das Bild, das Bewerber und Mitarbeiter von einem Betrieb haben. Sie entsteht nicht nur durch Anzeigen, sondern vor allem durch erlebte Realität.

Klare Werte und Identität
Hörakustiker punkten, wenn sie ihre Besonderheiten herausstellen:

  • enge Bindung zu Kunden,
  • familiäre Atmosphäre im Team,
  • Verwurzelung in der Region,
  • echte Zeit für individuelle Beratung statt Massenabfertigung.

Authentizität
Nichts schadet mehr als leere Versprechen. Wer flexible Arbeitszeiten, Weiterbildung oder eine familiäre Kultur anbietet, muss das auch wirklich leben. Gerade in kleineren Orten spricht sich schnell herum, ob ein Arbeitgeber ehrlich ist.

Sichtbarkeit
Viele Betriebe sind in ihrer Region als Fachgeschäft bekannt – aber nicht automatisch als Arbeitgeber. Eine Arbeitgebermarke muss sichtbar gemacht werden:

  • auf der eigenen Website,
  • in sozialen Medien,
  • in Schulen, Vereinen und auf Berufsmessen.

 

Arbeitsbedingungen, die überzeugen

Faire Bezahlung und klare Perspektiven

  • Tarifliche oder übertarifliche Gehälter sind ein starkes Argument.
  • Ein klarer Karriereweg vom Azubi bis zum Meister gibt Sicherheit.
  • Übernahmechancen für Auszubildende sollten selbstverständlich sein.

Gute Ausstattung
Niemand möchte mit veralteten Geräten arbeiten. Moderne Messtechnik, digitale Prozesse und ergonomische Arbeitsplätze zeigen Wertschätzung und Professionalität.

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Flexible Arbeitszeitmodelle, Rücksicht auf Familien und Freizeit sind heute oft wichtiger als das reine Gehalt. Wer hier Lösungen anbietet, hat einen klaren Vorteil.

 

Kultur und Teamgeist sichtbar machen

Wertschätzung im Alltag
Viele Mitarbeiter verlassen nicht ihren Beruf, sondern ihren Arbeitgeber. Ein wertschätzender Umgang, Lob und ehrliches Feedback machen den entscheidenden Unterschied.

Familiäre Atmosphäre
Kleinere Teams haben den Vorteil kurzer Wege, wenig Hierarchie und enger Zusammenarbeit. Das ist ein Pluspunkt gegenüber großen Ketten.

Mitarbeiter einbeziehen
Ob bei der Auswahl von Hörsystemen, beim Ablauf von Serviceangeboten oder bei der Gestaltung von Räumen – Mitarbeiter, die mitreden dürfen, fühlen sich ernst genommen und bleiben länger.

Azubis Hoerakustik Geschaeft 03

Nachwuchs gewinnen: Azubis ansprechen und binden

Attraktive Ausbildung anbieten
Der Beruf ist vielen Jugendlichen unbekannt. Deshalb sollten Auszubildende erleben, dass ihre Arbeit sinnvoll und abwechslungsreich ist.
Dazu gehören:

  • strukturierte Ausbildungspläne,
  • Mentorenprogramme,
  • eigenständige Aufgaben bereits in der Ausbildung.

Schulen und Berufsberatung einbeziehen
Kooperationen mit Schulen, Praktika und Infoveranstaltungen sind die wirksamsten Mittel, um junge Menschen für die Hörakustik zu begeistern.

Social Media nutzen
Kurze Videos, Einblicke von Azubis oder kleine Alltagsgeschichten aus dem Betrieb machen den Beruf modern und nahbar. Jugendliche wollen sehen, wie es wirklich läuft.

Besondere Herausforderung: Arbeiten in ländlichen Regionen

Viele Hörakustiker sind die einzigen Fachgeschäfte im Umkreis. Für Kunden ist das ein Vorteil, für die Gewinnung von Fachkräften aber nicht automatisch.

Weniger junge Menschen vor Ort
Auf dem Land gibt es weniger Jugendliche, und viele zieht es nach der Schule in größere Städte. Dort locken mehr Freizeitangebote, Ausbildungsmöglichkeiten und Gleichaltrige.

Strategien für ländliche Betriebe

  • Frühzeitige Ansprache: Praktika ab der 8. oder 9. Klasse.
  • Heimatbindung nutzen: Rückkehrer ansprechen, die nach Ausbildung oder Studium wieder in die Heimat ziehen wollen.
  • Lebensqualität betonen: weniger Stress, kürzere Wege, günstigere Wohnungen und Nähe zur Natur.
  • Zusatzangebote schaffen: Hilfe bei Wohnungssuche, Fahrtkostenzuschüsse oder Kooperationen mit Vereinen machen den Standort attraktiver.

So machen Betriebe ihr Employer Branding sichtbar

Karriereseite auf der Website
Eine klare Unterseite mit echten Fotos, Teamvorstellungen und Benefits zeigt Bewerbern, wie der Betrieb als Arbeitgeber tickt.

Social Media als Schaufenster
Regelmäßige Posts über den Alltag, das Team oder Azubi-Erfahrungen schaffen Nähe und Vertrauen. Authentizität zählt mehr als perfekte Hochglanzbilder.

Lokale Präsenz
Ob Berufsmessen, Kooperationen mit Schulen oder Veranstaltungen im Ort – Präsenz in der Region zahlt direkt auf die Arbeitgebermarke ein.

Häufige Fehler vermeiden

  • Leere Versprechen: Wer mehr ankündigt, als er halten kann, verliert Bewerber schnell.
  • Nur aufs Gehalt setzen: Geld allein reicht nicht – Arbeitsbedingungen, Kultur und Perspektiven sind mindestens genauso wichtig.
  • Fehlende Rückmeldung: Bewerber, die keine Antwort oder Rückmeldung bekommen, sind sofort verloren.

Arbeitgebermarke als Schlüssel zum Erfolg

Employer Branding ist kein Luxus. Für Hörakustiker ist es die Grundlage, um in Zukunft Fachkräfte und Auszubildende zu gewinnen. Besonders kleinere Fachgeschäfte haben Vorteile, wenn sie ihre Nähe, Teamstärke und Verlässlichkeit betonen.

Eine starke Arbeitgebermarke entsteht nicht über Nacht – aber jeder Schritt in Richtung Klarheit, Authentizität und Sichtbarkeit bringt Betriebe weiter.