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Bernafon: Hörgeräte mit Tradition

Bernafon: Vom Familienbetrieb zur Hightech-Marke – eine Hörakustik-Erfolgsgeschichte

Wurzeln in der Familie – als Mitgefühl Klang wurde

Es war 1946, als in Flamatt bei Bern ein junger Hans Gfeller Jr. beschloss, das Hören seines schwerhörigen Vaters zu verbessern. Statt nur zuzusehen, schenkte er ihm das „A1 2‑Pack“ – das erste Gerät aus Lederetui und Batteriegehäuse, das den Grundstein für eine Vision legte: Hör-Technologie, die sich wirklich an Menschen orientiert. Dieses Mitgefühl wuchs zum Antrieb – aus dem Familienbetrieb wurde die Marke Bernafon.

Der Wandel zur digitalen Erfahrung

Die 1980er Jahre markieren für Bernafon den Beginn einer neuen Ära. Bis dahin fest in der Schweiz verwurzelt, wagte das Unternehmen den Sprung über den Atlantik – und übernahm Maico Inc., einen renommierten US-Hersteller audiologischer Messgeräte und früher Hörgerätetechnologie. Maico, gegründet 1937 in Minneapolis, galt als einer der Pioniere der Audiometrie: Bereits 1941 brachte das Unternehmen das erste tragbare Vakuumröhren-Hörgerät auf den Markt, 1953 folgte eines der ersten transistorisierten Modelle weltweit. Die Expertise von Maico in der Hörprüfung und die Innovationskraft von Bernafon ergänzten sich ideal – eine Verbindung, die weit über eine Übernahme hinausging. Sie war ein technologischer Schulterschluss zweier Welten.

1994 folgte der nächste entscheidende Schritt: Bernafon wurde Teil der dänischen Demant Group – einer der global führenden Unternehmensgruppen im Bereich Hörgesundheit. Demant ist Muttergesellschaft von Marken wie Oticon, Sonic, und Philips Hearing Solutions. Mit dieser Einbindung in ein internationales Forschungs- und Produktionsnetzwerk rückte Bernafon ins Zentrum globaler Audiologie-Innovation.

Nur vier Jahre später setzte Bernafon einen Meilenstein: 1988 präsentierte das Unternehmen das erste programmierbare digitale Hörgerät – ein technologischer Quantensprung. Und 1999 folgte das erste vollständig digitale Modell. Seitdem reiht sich Innovation an Innovation: Die Einführung der ChannelFree™-Technologie, des DECS™-Signalmanagements und 2019 schließlich die Markteinführung des ersten Lithium-Ionen-betriebenen Hörgeräts belegen, dass Bernafon nicht nur mithält, sondern regelmäßig Maßstäbe setzt.

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Technologie mit Haltung – als Hören zur Erfahrung wurde

Mit jeder neuen Produktgeneration zeigte sich, wie entschlossen Bernafon seinen audiologischen Anspruch weiterverfolgte – ohne den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Technik blieb nie bloßer Selbstzweck, sondern diente stets einem Ziel: Menschen wieder hörend mit ihrer Umwelt zu verbinden – mit Sprache, mit Nähe, mit Teilhabe. Es war diese Haltung, die sich in der Produktentwicklung wie ein roter Faden durchzog. Jeder Fortschritt basierte auf der Überzeugung, dass gutes Hören mehr bedeutet als Verstärkung – es bedeutet Lebensqualität, Verstehen und Vertrauen.

So entstand ein technischer Erzählstrang, der nicht von Innovation zu Innovation sprang, sondern von Mensch zu Mensch dachte – und sich schließlich in einer Hörlösung verdichtete, die ein neues Kapitel aufschlug: Encanta.

 

+ Encanta – der neueste Meilenstein aus dem Hause Bernafon

Encanta wurde im März 2024 vorgestellt und markiert nicht nur einen weiteren Schritt in Bernafons technischer Entwicklung, sondern vielmehr den Höhepunkt eines audiologischen Entwicklungspfads, der 1946 begann. Das Gerät ist Bernafons Antwort auf den wachsenden Anspruch der Nutzer: maximale Diskretion, nahtloses Hörerlebnis und smarte Technik, die sich an das Leben anpasst.

Im Fachgeschäft fällt sofort auf, wie selbstverständlich Encanta wirkt. Die Bauform ist minimalistisch, fast unsichtbar im Ohr – und dennoch vollgepackt mit intelligenter Technik. Ein integrierter Bewegungssensor misst in Echtzeit, ob der Träger sich bewegt, spricht oder verweilt. Daraufhin passt sich das Hörsystem automatisch an: Wer spricht, wird scharf hervorgehoben, wer schweigt, bleibt dezent im Hintergrund.

Zugleich sorgt ein lernfähiges System (Machine Learning 2.0) dafür, dass das Gerät ständig dazulernt. Es sortiert Geräusche, unterscheidet Sprache von Störsignalen und optimiert laufend seine Klangverarbeitung. Besonders in lauten Alltagssituationen erkennt Encanta Gesprächspartner im Stimmengewirr, filtert Störquellen heraus und erhält gleichzeitig den räumlichen Klang. So wirkt der Höreindruck klar und lebendig – unabhängig davon, ob der Nutzer sich bewegt, spricht oder zuhört.

 

+ Encanta ist in vier Leistungsklassen verfügbar

Von „Connect“ für ruhige Umgebungen bis zu „Pro“ für komplexe Hörsituationen. Geladen wird das Gerät in einem kompakten Ladeetui, das in nur einer Stunde eine volle Tagesladung bietet. Für unterwegs reichen 15 Minuten Ladezeit für 4 Stunden Betrieb – Technik, die nicht nur leistungsfähig ist, sondern sich harmonisch in den Alltag fügt.

Auch die Konnektivität überzeugt: Bluetooth Low Energy Audio und direkte Verbindung zu Smartphones ermöglichen Streaming von Telefonaten und Musik über das Gerät selbst. Für Hörakustiker bedeutet das: einfache Demonstration, unkomplizierte Anpassung und echter Mehrwert im Verkauf.

Encanta richtet sich gezielt an Nutzer, die hochwertige Technik unauffällig im Alltag tragen möchten. Die Kombination aus Leistungsfähigkeit, Diskretion und Benutzerfreundlichkeit macht das Modell zu einem aktuellen Bestseller in Fachgeschäften.

 

Bernafon stärkt Hörakustiker – mit Werkzeugen, Wissen und Partnerschaft

Rund um die Produkteinführungen entwickelt Bernafon systematisch ein Partnerkonzept, das weit über die reine Produktbereitstellung hinausgeht. Hörakustiker erhalten konkrete Unterstützung – technisch, vertrieblich und in der Kundenkommunikation.

Im Mittelpunkt steht dabei die OASISnxt-Anpasssoftware. Bernafon bietet regelmäßig Live-Schulungen und Online-Seminare speziell für den deutschsprachigen Fachhandel an. Dort lernen Akustiker, wie sich Modelle wie Encanta präzise und effizient anpassen lassen – von der Erstanpassung bis zur Feineinstellung im Alltag. Besonderer Schwerpunkt liegt auf der Nutzung der Bewegungssensorik und der individuellen Hörraumanalyse.

Die Bernafon App ist ebenfalls fester Bestandteil der Beratung. In interaktiven Workshops zeigt Bernafon, wie Nutzer Klangprofile anpassen, Daten mit dem Hörakustiker teilen und Anpassungen selbst vornehmen können – und wie diese Funktionen im Beratungsgespräch anschaulich erklärt werden.

Über das Bernafon-Partnerportal erhalten Fachgeschäfte umfassende Ressourcen: Marketingmaterialien, technische Hintergrundinfos, Erklärvideos sowie Vorlagen für Flyer und Kundenkommunikation. Demo-Kits und Geräte-Vergleiche helfen dabei, Produktvorteile aktiv zu demonstrieren – exakt passend für den Einsatz im Fachgeschäft.

Ein besonders hilfreiches Instrument ist die Remote-Fitting-Funktion in OASIS^nxt. Damit können Akustiker Feineinstellungen und Beratungen per Videochat oder Fernzugriff durchführen. Diese Möglichkeit bietet mehr Flexibilität und stärkt die Beziehung zu Kunden, die noch nicht mobil sind oder größere Entfernungen haben.

Regelmäßige Fortbildungsangebote aus Deutschland und der Schweiz vertiefen das Wissen zu neuen Technologien, Anwendungsszenarien und Beratungsmethoden. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Kommunikationsstrategien: Wie wird Komplexes verständlich erklärt? Wie entsteht echtes Vertrauen im Erstgespräch?

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Innovation mit Weitblick – was die Zukunft bereithält

Bernafon zeigte sich in der Vergangenheit immer dann besonders stark, wenn sich Technik und Alltag spürbar miteinander verbanden. Dass dies kein Zufall war, sondern Teil einer strategischen Haltung, wird mit Blick auf die kommenden Entwicklungen besonders deutlich. Künftige Hörsysteme sollen nicht nur noch leistungsfähiger, sondern vor allem adaptiver werden – mit Prozessoren, die audiologisches Verhalten in Echtzeit antizipieren und lernend auf individuelle Umgebungen reagieren.

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Ausbau der App-Funktionalitäten. Nutzer sollen nicht nur Lautstärke oder Klangprofile anpassen, sondern ihre Systeme kontextabhängig steuern können – etwa durch Szenenerkennung oder Standortautomatik. Gleichzeitig wird an der Optimierung der Remote-Fitting-Technologie gearbeitet, sodass auch komplexe Anpassungen künftig aus der Ferne möglich sein werden, ohne Kompromisse bei Präzision oder Komfort.

Für Hörakustiker bedeutet das: mehr Flexibilität im Service, höhere Bindung an den Kunden und eine klare Differenzierung im Wettbewerb. Wer Bernafon führt, hat nicht nur ein Produkt im Sortiment, sondern Zugriff auf eine audiologische Plattform, die sich stetig erweitert – und mit ihr die Chancen für neue Beratungskonzepte und Geschäftsmodelle.

Fazit – warum Bernafon mehr als Technik ist

Bernafon bleibt eine Marke mit Haltung. Sie denkt Innovation vom Menschen her – nicht von der Funktion. Für den Hörakustiker im deutschsprachigen Raum ergibt sich daraus ein verlässlicher Partner, der Produkte nicht einfach liefert, sondern mitdenkt: im Beratungsalltag, in der Anpassungspraxis und im Kundenkontakt.

Von der persönlichen Ursprungsgeschichte über die globalen Entwicklungen bis hin zu Encanta – Bernafon zeigt, dass Hören mehr ist als ein technologisches Problem. Es ist ein menschliches Anliegen, das Einfühlungsvermögen, Know-how und Unterstützung verlangt. Genau hier positioniert sich Bernafon – als Partner, der nicht nur hört, sondern versteht.