Klarheit im Stimmengewirr: Der Audible Contrast Threshold Test
Kaum jemand macht sich im Alltag Gedanken darüber, wie viel an unserem Wohlbefinden davon abhängt, auch in geräuschvollen Situationen Stimmen sauber zu verstehen. Bis wir in einer lauten Kneipe hocken oder mitten auf einer geschäftigen Straße angesprochen werden. Dann fällt auf, wie schnell wir den Faden verlieren, wenn Hintergrundlärm und gesprochene Worte miteinander konkurrieren. Für Hörakustiker:innen liegt darin eine tägliche Herausforderung: Wie kann man zuverlässig messen, ob und wie gut eine Person in solchen realitätsnahen Situationen zurechtkommt? Genau hier setzt der Audible Contrast Threshold Test (ACT™) an.
Entwickelt von Interacoustics und vertrieben von Diatec Diagnostics im deutschsprachigen Raum, liefert der Audible Contrast Threshold Test (ACT™) wertvolle Erkenntnisse darüber, wie hoch der Kontrast zwischen Sprache und Lärm sein muss, damit eine Person gesprochene Inhalte noch sicher erfassen kann. Das Verfahren bildet akustische Alltagssituationen realitätsnah ab und gibt eine objektive Grundlage für die optimale Anpassung von Hörsystemen und Cochlea-Implantaten (CI).
Was anfangs wie eine Fachformel klingt, hat einen einfachen Kern: Der ACT™ zeigt, ab welchem Punkt Sprachverstehen trotz Störgeräuschen möglich bleibt – oder eben nicht mehr ausreicht. Dadurch hilft er Fachleuten, die tatsächlichen Herausforderungen ihrer Kund:innen besser zu verstehen und Hörsysteme so anzupassen, dass sie in realen Situationen bestmöglich unterstützen.
Was hinter dem ACT™ steckt
Beim Audible Contrast Threshold Test geht es um Sprache im Störgeräusch. Dabei wird eine Sprachaufnahme immer wieder in unterschiedlichen Pegeln von Umgebungsgeräuschen präsentiert. Ziel ist herauszufinden, ab welchem Klangkontrast das Gehör in der Lage ist, Sprachsignale eindeutig zu entschlüsseln. In der Fachwelt spricht man auch von einer Kontrastschwelle: Nur wenn diese Schwelle überschritten wird, kann das Gehirn die relevanten Informationen ausreichend gut vom Lärm trennen.
Im Grunde genommen versucht der Test, einen Teil des echten Lebens ins Testumfeld zu holen. Statt steriler Ruhe oder neutrale Tonhöhenmessungen kommt eine Geräuschkulisse ins Spiel, wie wir sie aus belebten Straßencafés, U-Bahnen oder Familienfeiern kennen. So entsteht eine aussagekräftige Momentaufnahme, die Aufschluss darüber gibt, welche Hörgeräte- oder CI-Anpassung real wirklich Sinn ergibt.
Warum dieser Test so wichtig ist
Viele Messverfahren in der Hörakustik beschränken sich auf reine Tonaudiometrie oder herkömmliche Sprachtests in stiller Umgebung. Diese Klassiker haben selbstverständlich ihre Berechtigung, schließlich erfährt man so, wo genau im Frequenzspektrum eine Person Einbußen hat. Doch das Leben ist nun mal kein schalldichter Raum. Der Hintergrundpegel kann mitunter lauter sein als das, was wir eigentlich hören wollen.
- Realitätsnahe Messung: Anders als Tests unter Idealbedingungen, die oft keine störenden Geräusche einbeziehen, bildet der ACT™ einen alltäglichen Kontext ab.
- Zuverlässige Anpassung: Nur wer weiß, wie gut oder schlecht Betroffene Stimmen aus Geräusch herausfiltern können, kann Hörsysteme so einstellen, dass sie ihre volle Wirkung entfalten.
- Objektive Vergleichswerte: Vergleichst man Testergebnisse über verschiedene Termine hinweg, lassen sich Veränderungen der Hörleistung erkennen – beispielsweise beim Wechsel vom alten zum neuen Hörsystem.
Kein Wunder also, dass viele Hörakustiker dem ACT™ zunehmend mehr Gewicht beimessen. Er gibt Antworten auf die Frage: „Welches Hörgerät oder welcher CI-Prozessor hilft eigentlich in der Rushhour des Alltags wirklich am besten?“


